Informationen zum Unternehmen
Name Anglo American PLC
ISIN GB00B1XZS820
US03485P3001
Website https://www.angloamerican.com/
Konflikte
Top-Emittent von Treibhausgasen

Anglo American PLC ist einer der größten Emittenten von Treibhausgasen weltweit. Nach den Daten der Climate Action 100+ Initiative bzw. der Transition Pathway Initiative (TPI) hat das Unternehmen aber keine angemessenen Ziele zur Reduktion seiner Treibhausgasemissionen ausgearbeitet. Unter Berücksichtigung der für das Unternehmen relevanten Emissionen (Scope 1, 2 und/oder 3) hat die TPI berechnet, dass die langfristigen Reduktionsziele (2036-2050) des Unternehmens nicht an dem Pariser Ziel ausgerichtet sind, die Erderhitzung auf maximal 1,5° Celsius zu begrenzen.
Climate Action 100+ ist ein Zusammenschluss von Investoren, die gemeinsam auf Unternehmen einwirken wollen, dass diese bis 2050 'net-zero' Emissionen erreichen. Die Investoren konzentrieren sich auf derzeit 171 Unternehmen aus verschiedenen Industriesektoren. Die Unternehmen wurden ausgewählt, weil sie zusammen mehr als 80% der industriellen Emissionen weltweit verursachen und daher besonders bedeutsam für den Übergang zu einer emissionsfreien Wirtschaft und der Begrenzung der globalen Erwärmung um 1,5 Grad Celsius sind.
Climate Action 100+ (Stand: Oktober 2023)

mangelnde Transparenz zu Reaktionen bei Vorwürfen von Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen

Die Corporate Human Rights Benchmark (CHRB) listet sieben schwerwiegende Vorwürfe von Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen auf, die Anglo American angelastet wurden. Die CHRB hat die öffentlich kommunizierten Reaktionen von Anglo American auf diese Vorwürfe geprüft und bewertet. Für fünf dieser Vorwürfe hat Anglo American öffentlich weder Belege vorgelegt, dass es die jeweiligen Vorfälle untersucht und angemessene Maßnahmen ergriffen hat, noch dass es mit den betroffenen Interessengruppen zusammengearbeitet hat, um Abhilfe zu schaffen oder daran mitzuwirken. Die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) schreiben Unternehmen jedoch die Verantwortung zu, Menschenrechte zu respektieren. Von den Unternehmen wird erwartet, ihrer Sorgfaltspflicht nachzukommen, um negative Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Menschenrechte zu vermeiden, zu verringern oder auszugleichen. Eine öffentliche und transparente Kommunikation über diese Prozesse ist dafür ein wichtiger Schritt.

Im Einzelnen fehlten öffentlich zugängliche Belege dafür, dass Anglo American mit den betroffenen Stakeholdern in Kontakt getreten ist, um die Ursachen für die benannten negativen Auswirkungen zu ermitteln, noch dass es seine Managementstrukturen verbessert hat, um ähnliche Vorfälle künftig zu verhindern (E2), noch dass es den betroffenen Stakeholdern Abhilfemaßnahmen angeboten und bereitgestellt hat, die dann als zufriedenstellend akzeptiert wurden (E3). Anglo American erhält daher keine Punkte für die Indikatoren E2 und E3 (von zwei möglichen Punkten).

Die schwerwiegenden Vorwürfe betrafen laut der CHRB:
Recht auf eine sichere, saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt, Landrechte, Recht auf Sicherheit der Personen / Kolumbien: Das Verfassungsgericht Kolumbiens entscheidet, die Genehmigung für die Umleitung eines Flusses durch Cerrejon auszusetzen, aufgrund fehlender Konsultationen mit lokalen indigenen Gruppen.
Gesundheit und Sicherheit / Australien: Explosion im Kohlebergwerk von Anglo American in Australien verletzt fünf Personen.
Gesundheit und Sicherheit / Brasilien: Brasilianische Staatsanwälte fordern die Aussetzung der Aktivitäten von Anglo American's Minas Rio aufgrund von COVID-19.
Gesundheit und Sicherheit, Recht auf eine sichere, saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt / Sambia: Anglo American wird wegen angeblicher massiver Bleivergiftung durch die Kabwe Mine in Sambia verklagt.
Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlung / Südafrika: Arbeiter dürfen nach einem Aussperrungsfall 12 Monate lang nicht streiken.
Liste der Unternehmen der Corporate Human Rights Benchmark (Stand: November 2023)

Schmutzige Profite

Das Unternehmen Anglo American wurde im Dirty Profits 9 Report von Facing Finance zum Thema „How much pain for corporate gain?“ wegen seiner menschenrechtsverletzenden Aktivitäten im Bergbau und der Ausbeutung der Wasserressourcen von Gemeinden in Chile untersucht.
Der Bergbaukonzern Anglo American stellt ein Risiko für Mensch und Umwelt dar. Der Bergbaukonzern steht in der Kritik, eine Wasserknappheit in der chilenischen Gemeinde El Melón verursacht zu haben. Die Verschmutzung durch den Bergbau stellt ein Gesundheitsrisiko für die Gemeinde dar. Dennoch expandiert der Konzern weiter. In Sambia soll der Konzern jahrzehntelang die Bleivergiftung von Hunderttausenden Menschen, die in der Nähe einer Mine leben, ignoriert haben. Die Sammelklage läuft noch. Bis 2022 war Anglo American Miteigentümer der Cerrejón-Mine in Kolumbien, für die 20 Gemeinden zwangsumgesiedelt oder enteignet wurden. Bis heute hat das Unternehmen keine Verantwortung dafür übernommen.
Dirty Profits 9 (Stand: Mai 2022)

Anzahl laufender Anleihen 0
Anzahl beinhaltender Fonds 263
Fonds, die Aktien oder Anleihen des Unternehmens halten
ISIN des Fonds Name Bemerkung Gesamthöhe kontroverser Unternehmensbeteiligungen Höhe der Beteiligung in Anglo American PLC
LU0908500753 Lyxor Core STOXX Europe 600 (DR) - UCITS ETF Acc
24.99%
0.31%
LU1781541096 Lyxor Core UK Equity All Cap (DR) UCITS ETF - Dist
31.89%
1.36%
FR0010261198 Lyxor MSCI Europe (DR) UCITS ETF - Acc
25.97%
0.34%
LU1940199711 Lyxor MSCI Europe ESG Leaders (DR) UCITS ETF A ESG-Fonds (lt. Lipper)
19.01%
0.67%
LU2056739464 Lyxor MSCI World Climate Change (DR) UCITS ETF A ESG-Fonds (lt. Lipper)
24.25%
0.02%
DE000A1W18W8 MEAG Dividende A
32.17%
0.79%
IE00BYY02855 Metzler European Dividend Sustainability A FNG-Siegelfonds, ESG-Fonds (lt. Lipper)
34.94%
3.54%
LU0144509717 Pictet-Quest Europe Sustainable Equities-P EUR FNG-Siegelfonds, ESG-Fonds (lt. Lipper)
7.63%
0.45%
DE0008006263 Postbank Balanced
6.61%
0.32%
LU0106236937 Schroder ISF European Large Cap A Acc ESG-Fonds (lt. Lipper)
17.09%
1.09%

Die Erläuterungen zu den einzelnen Unternehmen basieren auf den jeweils zugrunde liegenden Quellen und entsprechen den dort angewendeten methodischen Ansätzen. Die Bewertung eines Unternehmens und seinen Aktivitäten hängt also maßgeblich von den verwendeten Indikatoren und Definitionen ab. Dies kann dazu führen, dass z.B. Ratingagenturen oder einzelne Anbieter zu anderen Bewertungen eines Unternehmens kommen als Faire Fonds.

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