Lockheed Martin ist einer der größten Emittenten von Treibhausgasen weltweit. Nach den Daten der Climate Action 100+ Initiative bzw. der Transition Pathway Initiative (TPI) hat das Unternehmen aber keine angemessenen Ziele zur Reduktion seiner Treibhausgasemissionen ausgearbeitet. Unter Berücksichtigung der für das Unternehmen relevanten Emissionen (Scope 1, 2 und/oder 3) hat die TPI die veröffentlichten Pläne des Unternehmens für einen Übergang in eine emissionsarme Wirtschaft analysiert. Demnach sind die Reduktionspläne des Unternehmens für mindestens einen der untersuchten Zeiträume, d.h. kurzfristig (bis 2027), mittel- (2028-2035) oder langfristig (2036-2050), nicht eindeutig an dem Pariser Ziel ausgerichtet, die Erderhitzung auf maximal 1,5° Celsius zu begrenzen. Analysiert wurde a) ob das Unternehmen überhaupt ein Reduktionsziel formuliert hat, b) in welchen Bereichen Emissionen eingespart werden sollen (sog. Scope 1, 2 oder 3) und ob c) die CO2-Intensität des Unternehmens mit dem Pariser Klimaziel kompatibel ist.
Climate Action 100+ ist ein Zusammenschluss von Investoren, die gemeinsam auf Unternehmen einwirken wollen, dass diese bis 2050 'net-zero' Emissionen erreichen. Die Investoren konzentrieren sich auf derzeit 165 Unternehmen aus verschiedenen Industriesektoren. Die Unternehmen wurden ausgewählt, weil sie zusammen mehr als 80% der industriellen Emissionen weltweit verursachen und daher besonders bedeutsam für den Übergang zu einer emissionsfreien Wirtschaft und der Begrenzung der globalen Erwärmung um 1,5 Grad Celsius sind.
Climate Action 100+ (Stand: Oktober 2024)

Das Unternehmen ist dem Stockholmer Internationalen Friedensforschungsinstitut (Sipri) zufolge seit Jahren der größte Rüstungskonzern weltweit.
Sipri Top 100 Rüstungshersteller 2023

Lockheed Martin Corp. ist im Lieferzeitraum 2016-2021 direkt oder über Tochtergesellschaften an Rüstungsexporten an folgende Konfliktstaaten beteiligt:

Ägypten (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Ägypten): elektronische Waffensysteme, Militärhelikopter, Raketen
Äthiopien (innerstaatlich): Militärflugzeuge
Brasilien (innerstaatlich): Turbojets
Indien (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Pakistan und Indien): Militärflugzeuge, Militärhelikopter, Raketen
Indonesien (innerstaatlich): elektronische Waffensysteme, Militärflugzeuge, Raketen
Irak (innerstaatlich): Kampfflugzeuge, Radarsysteme, Raketen
Israel (innerstaatlich): Bomben, Kampfflugzeuge, Militärflugzeuge, Militärhelikopter, Raketen
Jordanien (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Jemen): elektronische Waffensysteme, Kampfflugzeuge, Militärflugzeuge, Radarsysteme, Raketen
Katar (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Jemen): elektronische Waffensysteme, Raketen, Raketensysteme
Kuwait (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Jemen): elektronische Waffensysteme, Raketen, Raketensysteme
Pakistan (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Indien und Pakistan): elektronische Waffensysteme
Saudi-Arabien (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Jemen): Ballone/Luftschiffe, Bomben, elektronische Waffensysteme, Kriegsschiffe, Militärflugzeuge, Militärhelikopter, Radarsysteme, Raketen, Raketensysteme
Türkei (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Aserbaidschan, Libyen, Syrien und der Türkei): Militärhelikopter, Raketen
Vereinigte Arabische Emirate (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Jemen): Artilleriefahrzeuge, elektronische Waffensysteme, Kampfflugzeuge, Raketen, Raketensysteme

Darüber hinaus ist Lockheed Martin Corp. an folgenden Joint Ventures oder Konsortien beteiligt:

Longbow LLC (bestehend aus: Northrop Grumman Corp. und Lockheed Martin Corp.):
Indien (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Pakistan und Indien): Radarsysteme
Katar (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Jemen): Radarsysteme
Saudi-Arabien (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Jemen): Radarsysteme

Javelin Joint Venture (bestehend aus: Raytheon Missiles & Defense und Lockheed Martin Corp.):
Katar (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Jemen): Raketen
Türkei (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Aserbaidschan, Libyen, Syrien und der Türkei): Raketen
Ukraine (innerstaatlich): Raketen

Daten aus dem Projekt 'Arms Exporters Exit List' von Facing Finance; Veröffentlichung im Frühjahr 2023
Arms Exporters Exit List (Exitarms) von Facing Finance (Stand: April 2023)

Das Unternehmen wurde 2013 wegen der Produktion von Atomwaffen vom Norwegischen Pensionsfonds ausgeschlossen. Dem Fonds zufolge führt Lockheed Martin zu einem Drittel die Aktivitäten der britischen Atomagentur AWE (Atomic Weapons Establishment) zur Entwicklung, Produktion und Instandhaltung der britischen Atomsprengköpfe. Serco Group plc. und Jacobs Engineering Group Inc. wurden aus ebendiesem Grund ebenfalls ausgeschlossen.
Ausschlussliste des Norwegischen Pensionsfonds (Stand Dezember2024)