Informationen zum Unternehmen
Name Volkswagen AG
ISIN DE0007664039
DE0007664005
Website http://www.volkswagen.de/de.html
Konflikte
Kurzbeschreibung Volkswagen ist einer der größten Automobilhersteller weltweit.
Top-Emittent von Treibhausgasen

Volkswagen AG ist einer der größten Emittenten von Treibhausgasen, hat aber nach den Daten der Climate Action 100+ Initiative keine bzw. nicht ausreichende kurzfristige Reduktionsziele für die Emissionen ausgearbeitet. Climate Action 100+ ist ein Zusammenschluss von Investoren, die gemeinsam auf Unternehmen einwirken wollen, dass diese bis 2050 'net-zero' Emissionen erreichen. Die Investoren konzentrieren sich auf derzeit 166 Unternehmen aus verschiedenen Industriesektoren. Die Unternehmen wurden ausgewählt, weil sie zusammen mehr als 80% der industriellen Emissionen weltweit verursachen und daher besonders bedeutsam für den Übergang zu einer emissionsfreien Wirtschaft und der Begrenzung der globalen Erwärmung um 1,5 Grad Celsius sind. Besonders wichtig ist dafür die kurzfristige Reduktion von Emissionen bis 2025. Dies ist jedoch notwendig, denn, wie der IPCC-Bericht von 2022 festhält: 'Die Welt blickt mehreren unausweichlichen Klimakatastrophen in den nächsten zwei Dekaden entgegen, auch wenn sich die Erde nur um 1,5 Grad C (2.7 Grad F) erwärmt. Selbst zeitweise Überschreitungen werden weitere katastrophale Folgen haben.'
Climate Action 100+ (Stand: März 2022)
IPCC Presseerklärung, 28. Februar 2022

Missachtung von Menschen- und Arbeitsrechten

(1) Menschenrechtsverletzungen in der Lieferkette (Ukraine): In einem Werk des Elektro-Zulieferers Fujikura in der ukrainischen Region Lwiw, das elektrische Ausrüstung für die Fahrzeuge von VW produziert, sind seit der Eröffnung 2016 offenbar mehrmals Arbeitsrechte verletzt worden. So fehlten eine angemessene medizinischen Versorgung, technische Pausen und eine feste Mittagspause. Die Produktionsnormen seien überschritten worden, es herrschten unhygienische Bedingungen und eine zu hohe Raumtemperatur. Es gebe eine undurchsichtige Lohnabrechnung und eine geschlossene Buchhaltung, außerdem habe es Fälle von sexueller Belästigung gegeben. Des Weiteren seien die verantwortlichen Arbeiter*innen bei einem Versuch eine Gewerkschaft zu gründen entlassen worden. Die CHRB vergibt in diesem Fall 0 Punkte an VW für den Indikator "Has Taken Appropriate Action", da in keiner Hinsicht auf die Vorwürfe reagiert wurde.

(2) Verweigerung üblicher Arbeitnehmerrechte (USA): 2019 setzte die Gewerkschaftsvereinigung IndustriALL eine globale Vereinbarung mit Volkswagen vor dem Hintergrund aus, dass VW den Arbeiter*innen in den Werken in den USA nicht dieselbe Rechte gewähre wie in anderen Ländern. VW verweigere die Tarifverhandlungen mit den Arbeiter*innen, die der US-Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) beigetreten seien, selbst dann noch, nachdem die US-Regierung das Unternehmen zur Aufnahme von Verhandlungen aufgefordert hatte. Darüber hinaus werde gewerkschaftsfeindliche Propaganda seitens VW eingesetzt (potenzieller Niedergang des Unternehmens bei Gewerkschaftsgründung und somit Verlust von Arbeitsplätzen), um eine im Jahre 2019 stattgefundene Abstimmung zur Gewerkschaftsgründung zum Vorteil des Automobilherstellers zu wenden. Die CHRB vergibt in diesem Fall 0 Punkte an VW hinsichtlich des Indikators E(.)3, da das Unternehmen in keiner Hinsicht auf diese Vorwürfe reagiert habe.

(3) Vorwurf der Zwangsarbeit in der Lieferkette (China): In dem vom Australian Strategic Policy Institute (ASPI) 2020 herausgegebenen Bericht wird Volkswagen als eines der Unternehmen benannt, die potenziell von missbräuchlichen Arbeitsprogrammen profitieren. Der Bericht beschreibt wie China Minderheiten unterdrückt und chinesische Firmen Zwangsarbeit durch Uiguren oder andere muslimische Minderheiten innerhalb eines staatlich finanzierten Systems nutzen. Der ASPI-Bericht besagt, dass Arbeiter*innen in getrennten Schlafsälen leben, Mandarin lernen und sich ideologischen Schulungen unterziehen müssen. Satellitendaten, Zeugenaussagen und die Aufzeichnungen der chinesischen Regierung machen das Ausmaß des Lagerbaus und den Zwang, der hinter der Fabrikarbeit steckt, deutlich. Während internationale Regierungen und Menschenrechtsgruppen ihre Stimme zur Verurteilung erheben und einige große Marken sich distanzieren, ist Volkswagen in Bezug auf Xinjiang aus dem Takt geraten. Das Unternehmen behauptet, es beschäftige alle Arbeiter*innen in seinem Werk in Urumqi direkt und könne daher keine Probleme mit Zwangsarbeit haben. Es gibt auch an, dass es keine Beweise für uigurische Zwangsarbeit bei seinen Zulieferern gefunden hat. Es legt jedoch keine öffentlich zugänglichen Belege für seine Untersuchungen oder andere Beweise vor, die als ausreichend angesehen werden könnten, dass es nicht mit Zwangsarbeit in seiner Lieferkette in Verbindung gebracht wird, sodass CHRB 0 Punkte hinsichtlich des E(.)3 Indikators vergibt.

(4) Arbeitsrechtsverletzungen (Südafrika): Am 14. Januar 2021 berichteten Pressequellen, dass Volkswagen SA (VWSA) mutmaßlich 14 Vertrauensleute der National Union of Metalworkers of SA (Numsa) in seinem Werk in Port Elizabeth entlassen hat, so dass die Beschäftigten ohne gewerkschaftliche Vertretung dastehen. Nach Angaben von Numsa wurden die Vertrauensleute entlassen, weil sie das Streikrecht der Beschäftigten wegen unsicherer Arbeitsbedingungen bei VWSA verteidigt hatten. Volkswagen weigerte sich, die 14 Vertrauensleute wieder einzustellen, und es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass das Unternehmen den betroffenen Interessenvertretern anderweitig Abhilfe geschaffen hat, sodass CHRB 0 Punkte hinsichtlich des E(.)3 Indikators vergibt.

(5) Menschenrechtsverletzungen in der Lieferkette (international): Human Rights Watch und Inclusive Development International haben in einem Bericht festgestellt, dass die Automobilunternehmen mehr tun müssen, um gegen Missstände in ihren Aluminiumlieferketten und in den Bauxitminen, aus denen sie beziehen, vorzugehen. Keines der neun Unternehmen, die Human Rights Watch und Inclusive Development International geantwortet haben, hat vor der Kontaktaufnahme für diesen Bericht seine Aluminiumlieferkette untersucht, um die Menschenrechtsrisiken innerhalb dieser Kette zu verstehen. Der Bericht gibt auch an, dass viele der weltweit führenden Automobilunternehmen nur wenig getan haben, um die Auswirkungen der Aluminiumproduktion auf die Menschenrechte zu bewerten und anzugehen. Im Indikator E(.)3 vergibt CHRB 0 Punkte, da das Unternehmen nicht angemessen auf den Fall reagiert habe.
Liste der Unternehmen der Corporate Human Rights Benchmark (Stand: Januar 2023)

Waffenexporte an kriegführende Staaten

Darüber hinaus ist die Volkswagen Group im Lieferzeitraum 2016-2021 direkt oder über Tochtergesellschaften an Rüstungsexporten an folgende Konfliktstaaten beteiligt:

Indien (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Pakistan und Indien): Dieselmotoren
Nigeria (innerstaatlich): Dieselmotoren
Pakistan (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Indien und Pakistan): Dieselmotoren
Südafrika (innerstaatlich): militärische Komponenten
Türkei (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Aserbaidschan, Libyen, Syrien und der Türkei): Dieselmotoren
Vereinigte Arabische Emirate (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Jemen): Dieselmotoren

Darüber hinaus ist Volkswagen Group an folgenden Joint Ventures oder Konsortien beteiligt:

Rheinmetall MAN Military Vehicles GmbH (bestehend aus: Rheinmetall und MAN Truck & Bus SE):
Kuwait (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Jemen): gepanzerte Fahrzeuge

Daten aus dem Projekt 'Arms Exporters Exit List' von Facing Finance; Veröffentlichung im Frühjahr 2023
Arms Exporters Exit List (Exitarms) von Facing Finance (Stand: April 2023)

Anzahl laufender Anleihen 0
Anzahl beinhaltender Fonds 239
Fonds, die Aktien oder Anleihen des Unternehmens halten
ISIN des Fonds Name Bemerkung Gesamthöhe kontroverser Unternehmensbeteiligungen Höhe der Beteiligung in Volkswagen AG
DE0008486465 Albatros Fonds
15.9%
0.49%
LU0178439310 Allianz Best Styles Euroland Equity AT-EUR
26.42%
1.09%
LU1019963369 Allianz Best Styles Europe Equity AT-EUR
23.23%
0.28%
LU1254140442 Allianz Best Styles Global AC Equity PT6-EUR
26.89%
0.02%
LU1075359262 Allianz Best Styles Global Equity A-EUR
28.5%
0.2%
LU0324636652 Allianz Vermoegenskonz SRI Ausg C-EUR ESG-Fonds (lt. Lipper)
13.24%
0.07%
LU0324635688 Allianz Vermoegenskonz SRI Defensiv C-EUR ESG-Fonds (lt. Lipper)
9.03%
0.05%
LU0458234829 Allianz Vermoegenskonzept SRI Dynamisch C-EUR ESG-Fonds (lt. Lipper)
17.96%
0.1%
DE0008475062 Allianz Vermögensbildung Deutschland - A - EUR ESG-Fonds (lt. Lipper)
21.7%
3.74%
LU2240851688 Amundi Dax 50 ESG UCITS ETF DR A ESG-Fonds (lt. Lipper)
23.75%
2.95%