Informationen zum Unternehmen
Name Volkswagen AG
ISIN DE0007664039
DE0007664005
Website http://www.volkswagen.de/de.html
Konflikte
Kurzbeschreibung Volkswagen ist einer der größten Automobilhersteller weltweit.
Top-Emittent von Treibhausgasen

Volkswagen ist einer der größten Emittenten von Treibhausgasen weltweit. Nach den Daten der Climate Action 100+ Initiative bzw. der Transition Pathway Initiative (TPI) hat das Unternehmen aber keine angemessenen Ziele zur Reduktion seiner Treibhausgasemissionen ausgearbeitet. Unter Berücksichtigung der für das Unternehmen relevanten Emissionen (Scope 1, 2 und/oder 3) hat die TPI die veröffentlichten Pläne des Unternehmens für einen Übergang in eine emissionsarme Wirtschaft analysiert. Demnach sind die Reduktionspläne des Unternehmens für mindestens einen der untersuchten Zeiträume, d.h. kurzfristig (bis 2027), mittel- (2028-2035) oder langfristig (2036-2050), nicht eindeutig an dem Pariser Ziel ausgerichtet, die Erderhitzung auf maximal 1,5° Celsius zu begrenzen. Analysiert wurde a) ob das Unternehmen überhaupt ein Reduktionsziel formuliert hat, b) in welchen Bereichen Emissionen eingespart werden sollen (sog. Scope 1, 2 oder 3) und ob c) die CO2-Intensität des Unternehmens mit dem Pariser Klimaziel kompatibel ist.
Climate Action 100+ ist ein Zusammenschluss von Investoren, die gemeinsam auf Unternehmen einwirken wollen, dass diese bis 2050 'net-zero' Emissionen erreichen. Die Investoren konzentrieren sich auf derzeit 165 Unternehmen aus verschiedenen Industriesektoren. Die Unternehmen wurden ausgewählt, weil sie zusammen mehr als 80% der industriellen Emissionen weltweit verursachen und daher besonders bedeutsam für den Übergang zu einer emissionsfreien Wirtschaft und der Begrenzung der globalen Erwärmung um 1,5 Grad Celsius sind.
Climate Action 100+ (Stand: Oktober 2024)

Waldverlust und Klimawandel

Die Volkswagen Group wurde als Hersteller und Einzelhändler für Leder ausgewählt, weil das Geschäftsmodell des Unternehmens die Entwaldung maßgeblich vorantreibt und es zu geringe Verpflichtungen eingeht, um die daraus resultierenden Schäden zu minimieren. So erfüllt das Unternehmen nur 11,8% der Kriterien von Forest-500 und wird somit in unsere Datenbank aufgenommen. Die betrachteten Kriterien umfassen die „Engagementstärke“, „assoziierte Menschenrechtsverletzungen“ sowie die „Umsetzung und Berichterstattung für jedes im Unternehmen produzierte oder gehandelte forstwirtschaftliche Risikoprodukt (FRP)“. Zudem wird der Gesamtansatz der Unternehmensrichtlinien im Bereich Entwaldung analysiert.
Unbeschränkte Entwaldung ist nicht akzeptabel, denn Wälder erfüllen zentrale Funktionen in unserem Erdsystem: Sie filtern Luft und Wasser, stabilisieren das Klima und verhindern Erosion. Ihre biologische Vielfalt und ihr Artenreichtum kennen keine Grenzen. Sie beherbergen 60.000 verschiedene Baumarten und sind Lebensraum für 80 % der Amphibienarten, 75 % der Vogelarten und 68 % der Säugetierarten.
Forest 500 von Global Canopy (Stand: Februar 2024)

mangelnde Transparenz zu Reaktionen bei Vorwürfen von Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen

Die Corporate Human Rights Benchmark (CHRB) listet sechs schwerwiegende Vorwürfe von Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen auf, die Volkswagen angelastet wurden. Die CHRB hat die öffentlich kommunizierten Reaktionen von Volkswagen auf diese sechs Vorwürfe geprüft und bewertet. Für vier dieser Vorwürfe hat Volkswagen öffentlich weder Belege vorgelegt, dass es den jeweiligen Vorfall untersucht und angemessene Maßnahmen ergriffen hat, noch dass es mit den betroffenen Interessengruppen zusammengearbeitet hat, um Abhilfe zu schaffen oder daran mitzuwirken. Die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) schreiben Unternehmen jedoch die Verantwortung zu, Menschenrechte zu respektieren. Von den Unternehmen wird erwartet, ihrer Sorgfaltspflicht nachzukommen, um negative Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Menschenrechte zu vermeiden, zu verringern oder auszugleichen. Eine öffentliche und transparente Kommunikation über diese Prozesse ist dafür ein wichtiger Schritt.

Im Einzelnen fehlten öffentlich zugängliche Belege dafür, dass Volkswagen mit den betroffenen Stakeholdern in Kontakt getreten ist, um die Ursache für die benannten negativen Auswirkungen zu ermitteln, noch dass es seine Managementstrukturen verbessert hat, um ähnliche Vorfälle künftig zu verhindern (E2), noch dass es den betroffenen Stakeholdern Abhilfemaßnahmen angeboten und bereitgestellt hat, die dann als zufriedenstellend akzeptiert wurden (E3). Volkswagen erhält daher keine Punkte für die Indikatoren E2 und E3 (von zwei möglichen Punkten).

Die vier schwerwiegenden Vorwürfe betrafen laut der CHRB:
Vereinigungsfreiheit, Kollektivverhandlungen / Ukraine: Volkswagen wurde vorgeworfen, elektronisches Equipment aus der Fujikura Fabrik in Pidryasne (Ukraine) zu beziehen, die Menschenrechtsverletzungen begangen und die Mitarbeiter*innen an der gewerkschaftlichen Organisierung behindert hat.
Vereinigungsfreiheit, Kollektivverhandlungen / USA: Volkswagen wurde vorgeworfen, in seiner Fabrik in Chattanooga, USA, die Mitarbeiter*innen an der gewerkschaftlichen Organisierung behindert zu haben.
Zwangsarbeit / China: Volkswagen gehört zu den Unternehmen, denen vorgeworfen wurde, Zulieferer zu nutzen, die mit Zwangsarbeit in China in Verbindung gebracht werden.
Vereinigungsfreiheit, Kollektivverhandlungen / Afrika: Volkswagen wurde vorgeworfen, in seiner Fabrik in Port Elizabeth, Südafrika, Gewerkschafter entlassen zu haben, um die gewerkschaftliche Organisierung seiner Mitarbeiter*innen zu behindern.
Liste der Unternehmen der Corporate Human Rights Benchmark (Stand: Januar 2023)

Waffenexporte an kriegführende Staaten

Das Unternehmen Volkswagen AG war zwischen 2016 und 2022 direkt, über Tochtergesellschaften bzw. Konsortien an Rüstungsexporten in die folgenden Konfliktstaaten beteiligt:

Indien, Indonesien, Kuwait, Myanmar, Nigeria, Pakistan, Südafrika, Türkei, und Vereinigte Arabische Emirate.

Die Daten stammen aus dem Projekt „Exit Arms” von Facing Finance und wurden im Frühjahr 2025 veröffentlicht.

Für mehr Informationen über die jeweiligen Rüstungsexporte siehe www.exitarms.org.
Arms Exporters Exit List (Exitarms) von Facing Finance (Stand: April 2025)

Anzahl laufender Anleihen 17
Anzahl beinhaltender Fonds 276
Fonds, die Aktien oder Anleihen des Unternehmens halten
ISIN des Fonds Name Bemerkung Gesamthöhe kontroverser Beteiligungen Höhe der Beteiligung in Volkswagen AG
NL00150004M2 1895 Aandelen Macro Opportunities Fonds D EUR ESG-Fonds
27.68%
0.03%
NL0014065450 1895 Wereld Aandelen Enhanced Index Fonds D ESG-Fonds
30.93%
0.02%
DE000A111ZD6 AES Strategie Defensiv
25.38%
0.68%
DE000A2QSGB7 Aktien Europa - UI
26.09%
0.05%
DE0008486465 Albatros Fonds
19.7%
0.21%
LU0178439666 Allianz Best Styles Euroland Equity CT-EUR
33%
0.36%
DE000ETF9090 Amundi - Amundi DAX 50 ESG II UCITS ETF Dist ESG-Fonds
34.84%
1.71%
DE000ETF9033 Amundi - Amundi DivDax II UCITS ETF Dist
47.37%
5.21%
LU2240851688 Amundi DAX 50 ESG UCITS ETF DR (C) ESG-Fonds
34.84%
1.71%
LU0252633754 Amundi DAX III UCITS ETF Acc
41.69%
1.11%

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