Informationen zum Unternehmen
Name Glencore plc
ISIN JE00B4T3BW64
AU000000MIM6
US37827X1000
Website https://www.glencore.com/
Konflikte
Kurzbeschreibung Glencore PLC ist ein Unternehmen aus der Schweiz, das (ggf. über Tochtergesellschaften) Kohlebergbau betreibt und zudem noch weitere Geschäftsbereiche im Kohlesektor aufweist (z.B. Logistik, Infrastruktur oder Exploration).
Klimakiller Kohle

Die Kohleproduktion von Glencore PLC lag im vergangenen Jahr bei 97,3 Mt und damit über der absoluten Schwelle von 10 Mt. Tatsächlich basiert der Umsatz aus dem operativen Geschäft von Glencore PLC zu 19 % auf Kohle. Also ist auch die relative Umsatz-Schwelle von 10 % überschritten. Abgesehen von der Überschreitung der absoluten sowie der relativen Schwelle gehört Glencore PLC auch noch zu den fossilen Expansionisten: Das Unternehmen plant die Steigerung der Kohleproduktion. Glencore PLC zählt daher zu den Unternehmen, die die Klimakatastrophe eklatant verschärfen und sofort von jeder Investition ausgeschlossen werden müssen.
Zum Konzern gehört Glencore Queensland Ltd (AU000000MIM6).
Finanzdienstleistungen für die Gruppe:
Glencore Finance (Europe) Ltd (laufende Anleihen),
Glencore Funding LLC (laufende Anleihen),
Glencore Capital Finance DAC (laufende Anleihen).
Alle Angaben laut der Global Coal Exit List 2023 (GCEL) von urgewald und in Bezug auf den jeweils letzten Recherchezeitraum.
The Global Coal Exit List (GCEL) von urgewald (Stand: Okt. 2023)

Klimakiller Öl und Gas

Es wiegt besonders schwer, dass Glencore plc in den nächsten Jahren 27,4 Millionen Barrel Öläquivalent (mmboe) an neuen Öl- und Gasressourcen erschließen will. 100 % dieser zusätzlichen fossilen Ressourcen übersteigen das ursprüngliche NZE Szenario der Internationalen Energiebehörde (IEA) von 2021 (2022 aktualisiert) und sind mit dem Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad C zu begrenzen, in keiner Weise vereinbar.

Alle Daten laut der urgewald Global Oil & Gas Exit List (GOGEL, Stand: November 2023).
Global Oil and Gas Exit List (GOGEL) von urgewald (Stand: November 2023)

Top-Emittent von Treibhausgasen

Glencore plc ist einer der größten Emittenten von Treibhausgasen weltweit. Nach den Daten der Climate Action 100+ Initiative bzw. der Transition Pathway Initiative (TPI) hat das Unternehmen aber keine angemessenen Ziele zur Reduktion seiner Treibhausgasemissionen ausgearbeitet. Unter Berücksichtigung der für das Unternehmen relevanten Emissionen (Scope 1, 2 und/oder 3) hat die TPI berechnet, dass weder die mittel- (2026-2035) noch die langfristigen Reduktionsziele (2036-2050) des Unternehmens an dem Pariser Ziel ausgerichtet sind, die Erderhitzung auf maximal 1,5° Celsius zu begrenzen.
Climate Action 100+ ist ein Zusammenschluss von Investoren, die gemeinsam auf Unternehmen einwirken wollen, dass diese bis 2050 'net-zero' Emissionen erreichen. Die Investoren konzentrieren sich auf derzeit 171 Unternehmen aus verschiedenen Industriesektoren. Die Unternehmen wurden ausgewählt, weil sie zusammen mehr als 80% der industriellen Emissionen weltweit verursachen und daher besonders bedeutsam für den Übergang zu einer emissionsfreien Wirtschaft und der Begrenzung der globalen Erwärmung um 1,5 Grad Celsius sind.
Climate Action 100+ (Stand: Oktober 2023)

mangelnde Transparenz zu Reaktionen bei Vorwürfen von Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen

Die Corporate Human Rights Benchmark (CHRB) listet sechs schwerwiegende Vorwürfe von Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen auf, die Glencore angelastet wurden. Die CHRB hat die öffentlich kommunizierten Reaktionen von Glencore auf diese sechs Vorwürfe geprüft und bewertet. Für zwei dieser Vorwürfe hat Glencore öffentlich weder Belege vorgelegt, dass es den jeweiligen Vorfall untersucht und angemessene Maßnahmen ergriffen hat, noch dass es mit den betroffenen Interessengruppen zusammengearbeitet hat, um Abhilfe zu schaffen oder daran mitzuwirken. Die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) schreiben Unternehmen jedoch die Verantwortung zu, Menschenrechte zu respektieren. Von den Unternehmen wird erwartet, ihrer Sorgfaltspflicht nachzukommen, um negative Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Menschenrechte zu vermeiden, zu verringern oder auszugleichen. Eine öffentliche und transparente Kommunikation über diese Prozesse ist dafür ein wichtiger Schritt.

Im Einzelnen fehlten öffentlich zugängliche Belege dafür, dass Glencore mit den betroffenen Stakeholdern in Kontakt getreten ist, um die Ursache für die benannten negativen Auswirkungen zu ermitteln, noch dass es seine Managementstrukturen verbessert hat, um ähnliche Vorfälle künftig zu verhindern (E2), noch dass es den betroffenen Stakeholdern Abhilfemaßnahmen angeboten und bereitgestellt hat, die dann als zufriedenstellend akzeptiert wurden (E3). Glencore erhält daher keine Punkte für die Indikatoren E2 und E3 (von zwei möglichen Punkten).

Die zwei schwerwiegenden Vorwürfe betrafen laut der CHRB:
Zugang zu Wasser, Landrechte, Recht auf Existenzsicherung, Recht auf Sicherheit von Personen / Kolumbien: Glencore wurde vorgeworfen, dass durch die von ihnen betriebene Cerrejón Kohlemine in Kolumbien die Gemeinden mit zahlreichen Problemen konfrontiert sind.
Gesundheit und Sicherheit / Kolumbien: Glencore wurde von Amnesty International vorgeworfen, dass 11 indigene Gemeinden, die von einem Glencore-Projekt betroffen sind, hohe Konzentrationen giftiger Substanzen in ihrem Körper aufweisen.
Liste der Unternehmen der Corporate Human Rights Benchmark (Stand: November 2023)

Auf der Blacklist des Norwegischen Pensionsfonds

Das Unternehmen wurde im Jahr 2020 vom Norwegischen Pensionsfonds ausgeschlossen, da es selbst oder durch entsprechende Tochterfirmen mehr als 30% seiner Aktivitäten auf die Produktion von thermischer Kohle richtet oder mehr als 30% des Umsatzes durch die Produktion von thermischer Kohle generiert. Die Produktion von Kohle zur Stromgewinnung trägt wegen der damit verbundenen CO2-Emissionen massiv zum Klimawandel bei. Im Hinblick auf mögliche gesetzliche Regelungen zur Einhaltung des Klimaziels, die Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad zu begrenzen, wird dies auch als finanzielles Risiko bewertet.
Ausschlussliste des Norwegischen Pensionsfonds (Stand September 2023)

Anzahl laufender Anleihen 35
Anzahl beinhaltender Fonds 225
Fonds, die Aktien oder Anleihen des Unternehmens halten
ISIN des Fonds Name Bemerkung Gesamthöhe kontroverser Unternehmensbeteiligungen Höhe der Beteiligung in Glencore plc
LU0100187060 Deka-EuropaValue CF
34.54%
0.19%
LU0249486092 Deka-FlexZins CF
9.29%
0.35%
LU2471403951 Deka-Globale Aktien Value CF
26.56%
0.2%
DE000DK0LM33 Deka-Institutionell RentSpezial CorporateBd 9/2025
8.06%
1.42%
DE000DK0V5S3 Deka-Institutionell RentSpezialCorporateBond9/2027
6.93%
1.17%
DE0005152706 Deka-MegaTrends CF
34.46%
0.32%
DE000DK2J662 Deka-Multi Asset Income CF A
20.07%
0.72%
LU1685587914 Deka-MultiFactor Emerging Markets Corporates I
8.41%
0.71%
LU1685588219 Deka-MultiFactor Global Corporates I
9.46%
1.53%
DE0009786202 Deka-PrivatVorsorge AS
19.98%
0.1%

Die Erläuterungen zu den einzelnen Unternehmen basieren auf den jeweils zugrunde liegenden Quellen und entsprechen den dort angewendeten methodischen Ansätzen. Die Bewertung eines Unternehmens und seinen Aktivitäten hängt also maßgeblich von den verwendeten Indikatoren und Definitionen ab. Dies kann dazu führen, dass z.B. Ratingagenturen oder einzelne Anbieter zu anderen Bewertungen eines Unternehmens kommen als Faire Fonds.

Detaillierte Angaben zu den einzelnen Methodiken finden Sie auf den Seiten der jeweiligen Quellen oder auf unserer Webseite unter "Methodik". Bitte beachten Sie, dass nicht nur die Daten von Faire Fonds, sondern auch die Daten der zugrundeliegenden Quellen bestimmten Recherchezeiträumen unterliegen. Bitte betrachten Sie die Erläuterungen zu den Unternehmen und die Kennzeichnung der Unternehmen in einem Portfolio daher immer im Kontext des Veröffentlichungsdatums der Quelle. Wir streben an, die Daten möglichst aktuell zu halten.