Auf der Liste der größten Rüstungshersteller und Militärdienstleister des Stockholmer Internationalen Friedensforschungsinstituts (Sipri) des Jahres 2022 steht der Konzern auf Rang 13. 30% der Anteile werden vom italienischen Staat gehalten. Leonardo Finmeccanica produziert u.a. Helikopter, Flugzeuge, Elektroniksysteme für Land- und Marineeinsätze und Waffensysteme. Außerdem ist Leonardo durch das Joint Venture MBDA (mit BAE Systems und Airbus) ein Schlüsselproduzent für das französische Atomwaffenarsenal. Leonardo ist auch Anteilseigner der Rüstungsfirma MBDA, welche SIPRI auf Rang 27 der größten Rüstungshersteller listet.
Sipri Top 100 Rüstungshersteller 2022

Leonardo ist im Lieferzeitraum 2016-2021 direkt oder über Tochtergesellschaften an Rüstungsexporten an folgende Konfliktstaaten beteiligt:

Ägypten (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Ägypten): Marinegeschütze, Militärhelikopter
Brasilien (innerstaatlich): Marinegeschütze, Militärflugzeuge, militärische Komponenten, Radarsysteme
Burkina Faso (innerstaatlich): Militärhelikopter
Indien (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Pakistan und Indien): Marinegeschütze, Radarsysteme
Indonesien (innerstaatlich): Marinegeschütze, Radarsysteme, Torpedos
Israel (innerstaatlich): Kampfflugzeuge, Marinegeschütze, Militärhelikopter
Kamerun (innerstaatlich): Militärhelikopter
Katar (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Jemen): Kampfflugzeuge, Militärhelikopter, Radarsysteme
Nigeria (innerstaatlich): Militärhelikopter, Radarsysteme
Pakistan (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Indien und Pakistan): Artilleriefahrzeuge, Marinegeschütze, Militärflugzeuge, Militärhelikopter, Radarsysteme
Saudi-Arabien (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Jemen): Marinegeschütze, Radarsysteme
Türkei (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Aserbaidschan, Libyen, Syrien und der Türkei): Marinegeschütze, Militärflugzeuge, Militärhelikopter
Venezuela (innerstaatlich): Marinegeschütze
Vereinigte Arabische Emirate (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Jemen): Marinegeschütze, Radarsysteme

Darüber hinaus ist Leonardo an folgenden Joint Ventures oder Konsortien beteiligt:

Iveco Fiat - Oto Melara (bestehend aus: Iveco Defence Vehicles und Leonardo):
Jordanien (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Jemen): gepanzerte Fahrzeuge
Pakistan (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Indien und Pakistan): gepanzerte Fahrzeuge

Telespazio Spa (bestehend aus: Thales und Leonardo):
Türkei (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Aserbaidschan, Libyen, Syrien und der Türkei): Satelliten

Thales Alenia Space (bestehend aus: Thales und Leonardo):
Türkei (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Aserbaidschan, Libyen, Syrien und der Türkei): Satelliten
Vereinigte Arabische Emirate (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Jemen): Satelliten

MBDA (bestehend aus: Airbus Group, BAE Systems und Leonardo):
Ägypten (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Ägypten): Raketen
Brasilien (innerstaatlich): Raketen
Indien (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Pakistan und Indien): Raketen
Indonesien (innerstaatlich): Raketen
Irak (innerstaatlich): Panzerabwehrwaffensysteme, Raketen
Katar (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Jemen): Kampfflugzeuge, Marinewaffensysteme, Raketen
Kuwait (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Jemen): Raketen
Pakistan (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Indien und Pakistan): Raketen
Saudi-Arabien (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Jemen): Raketen, Raketensysteme
Vereinigte Arabische Emirate (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Jemen): Raketen

Eurofighter Jagdflugzeug GmbH (bestehend aus: Airbus Defence and Space, BAE Systems und Leonardo):
Katar (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Jemen): Kampfflugzeuge
Kuwait (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Jemen): Kampfflugzeuge
Saudi-Arabien (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Jemen): Kampfflugzeuge

NH Industries (bestehend aus: Airbus Helicopters Inc, Fokker Technologies und Leonardo Helicopters):
Katar (beteiligt an Konflikten oder Kriegen in Libyen und Jemen): Militärhelikopter

Daten aus dem Projekt 'Arms Exporters Exit List' von Facing Finance; Veröffentlichung im Frühjahr 2023
Arms Exporters Exit List (Exitarms) von Facing Finance (Stand: April 2023)

Das Unternehmen Leonardo wurde im Dirty Profits 9 Report von Facing Finance zum Thema „How much pain for corporate gain?“ wegen seiner menschenrechtsverletzenden Aktivitäten im Rüstungssektor untersucht.
Mit der Intervention einer sunnitisch geprägten Koalition unter Führung Saudi-Arabiens im März 2015 wurde der seit 2004 andauernde Huthi-Konflikt im Jemen zu einem Stellvertreterkrieg zwischen dem Iran und Saudi-Arabien, der von zahlreichen europäischen Staaten unterstützt wird. Neben den USA sind die europäischen Länder Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien die Hauptlieferanten der saudischen Koalition und zeichnen sich insbesondere für die Lieferung von Militärflugzeugen und Bomben verantwortlich. Diese Lieferungen erfolgen trotz Informationen, dass Angriffe mit diesen Waffen auf zivile Ziele das humanitäre Gewohnheitsrecht und das humanitäre Völkerrecht verletzen und gegen grundlegende Prinzipien des Rom-Statuts verstoßen.
Leonardo ist Teil des europäischen Konsortiums, das an der Produktion des Eurofighter Typhoon für die saudische Koalition und des Panavia Tornados beteiligt ist. Darüber hinaus unterhält Leonardo seit langem enge Geschäftsbeziehungen zu Saudi-Arabien, die sich in der Lieferung von Flugzeugen sowie Überwachungs- und Marinesystemen widerspiegeln. Darüber hinaus unterhält Leonardo ein Büro und mehrere Militärbasen in Saudi-Arabien.
Dirty Profits 9 (Stand: Mai 2022)