Die Corporate Human Rights Benchmark (CHRB) listet vier schwerwiegende Vorwürfe von Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen auf, die Unilever angelastet wurden. Die CHRB hat die öffentlich kommunizierten Reaktionen von Unilever auf diese vier Vorwürfe geprüft und bewertet. Für zwei dieser Vorwürfe hat Unilever öffentlich weder Belege vorgelegt, dass es den jeweiligen Vorfall untersucht und angemessene Maßnahmen ergriffen hat, noch dass es mit den betroffenen Interessengruppen zusammengearbeitet hat, um Abhilfe zu schaffen oder daran mitzuwirken. Die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) schreiben Unternehmen jedoch die Verantwortung zu, Menschenrechte zu respektieren. Von den Unternehmen wird erwartet, ihrer Sorgfaltspflicht nachzukommen, um negative Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Menschenrechte zu vermeiden, zu verringern oder auszugleichen. Eine öffentliche und transparente Kommunikation über diese Prozesse ist dafür ein wichtiger Schritt.

Im Einzelnen fehlten öffentlich zugängliche Belege dafür, dass Unilever mit den betroffenen Stakeholdern in Kontakt getreten ist, um die Ursache für die benannten negativen Auswirkungen zu ermitteln, noch dass es seine Managementstrukturen verbessert hat, um ähnliche Vorfälle künftig zu verhindern (E2), noch dass es den betroffenen Stakeholdern Abhilfemaßnahmen angeboten und bereitgestellt hat, die dann als zufriedenstellend akzeptiert wurden (E3). Unilever erhält daher keine Punkte für die Indikatoren E2 und E3 (von zwei möglichen Punkten).

Die zwei schwerwiegenden Vorwürfe betrafen laut der CHRB:
Diskriminierung, Kinderarbeit, Gesundheit und Sicherheit / Malaysia: Unilever wurde vorgeworfen, Palmöl zu beziehen von Plantagen in Malaysia und Indonesien, die in Zusammenhang stehen mit Menschenhandel, Kinderarbeit, Sklavenarbeit, sexueller Missbrauch, Drohungen und Vergewaltigungen.
Diskriminierung, sexuelle Gewalt / Malawi: Unilever wurde vorgeworfen, Tee zu beziehen von Farmen in Malawi, auf denen die Plantagenbesitzer systematisch Arbeiterinnen sexuell belästigt und vergewaltigt haben.
Liste der Unternehmen der Corporate Human Rights Benchmark (Stand: Januar 2023)