Informationen zum Unternehmen
Name Glencore PLC
ISIN AU000000MIM6
JE00B4T3BW64
US37827X1000
Website http://www.glencore.com
Konflikte
Kurzbeschreibung Glencore PLC ist ein Unternehmen aus der Schweiz, das (ggf. über Tochtergesellschaften) Kohlebergbau betreibt und zudem noch weitere Geschäftsbereiche im Kohlesektor aufweist (z.B. Logistik, Infrastruktur oder Exploration).
Klimakiller Kohle

Die Kohleproduktion von Glencore PLC lag im vergangenen Jahr bei 102 Mt und damit über der absoluten Schwelle von 10 Mt. Tatsächlich basiert der Umsatz aus dem operativen Geschäft von Glencore PLC zu 10 % auf Kohle. Also ist auch die relative Umsatzschwelle von 10 % überschritten. Abgesehen von der Überschreitung der absoluten sowie der relativen Schwelle gehört Glencore PLC auch noch zu den fossilen Expansionisten: Das Unternehmen plant den Ausbau der Kohleverstromung und die Steigerung der Kohleproduktion. Glencore PLC zählt daher zu den Unternehmen, die die Klimakatastrophe eklatant verschärfen und sofort von jeder Investition ausgeschlossen werden müssen.
Zum Konzern gehören:
Glencore Funding LLC (laufende Anleihen),
Glencore Queensland Ltd (AU000000MIM6).
Finanzdienstleistungen für die Gruppe (z.T. Ausgabe von Anleihen):
Glencore Finance (Europe) Ltd (laufende Anleihen),
Glencore Capital Finance DAC (laufende Anleihen),
Glencore Finance (Canada) Ltd (laufende Anleihen).

Alle Angaben sowie absolute und relative Schwellenwerte laut der Global Coal Exit List 2024 (GCEL) von urgewald und in Bezug auf den jeweils letzten Recherchezeitraum.
The Global Coal Exit List (GCEL) von urgewald (Stand: Nov. 2024)

Top-Emittent von Treibhausgasen

Glencore ist einer der größten Emittenten von Treibhausgasen weltweit. Nach den Daten der Climate Action 100+ Initiative bzw. der Transition Pathway Initiative (TPI) hat das Unternehmen aber keine angemessenen Ziele zur Reduktion seiner Treibhausgasemissionen ausgearbeitet. Unter Berücksichtigung der für das Unternehmen relevanten Emissionen (Scope 1, 2 und/oder 3) hat die TPI die veröffentlichten Pläne des Unternehmens für einen Übergang in eine emissionsarme Wirtschaft analysiert (d.h. ob das Unternehmen a) überhaupt ein Reduktionsziel formuliert hat, b) in welchen Bereichen Emissionen eingespart werden sollen (sog. Scope 1, 2 oder 3) und ob c) die CO2-Intensität des Unternehmens mit dem Pariser Klimaziel kompatibel ist). Demnach hat das Unternehmen schon für mindestens einen der untersuchten Zeiträume, d.h. kurzfristig (bis 2027), mittel- (2028-2035) oder langfristig (2036-2050), Reduktionspläne aufgestellt, die mit dem Pariser Klimaziel, die Erderhitzung auf 1,5° zu begrenzen, kompatibel sind. Damit ist das Unternehmen zumindest nach den Daten der TPI auf einem guten Weg, muss aber seine Reduktionspläne wirklich zukunftsfest machen.
Climate Action 100+ ist ein Zusammenschluss von Investoren, die gemeinsam auf Unternehmen einwirken wollen, dass diese bis 2050 'net-zero' Emissionen erreichen. Die Investoren konzentrieren sich auf derzeit 165 Unternehmen aus verschiedenen Industriesektoren. Die Unternehmen wurden ausgewählt, weil sie zusammen mehr als 80% der industriellen Emissionen weltweit verursachen und daher besonders bedeutsam für den Übergang zu einer emissionsfreien Wirtschaft und der Begrenzung der globalen Erwärmung um 1,5 Grad Celsius sind.
Climate Action 100+ (Stand: Oktober 2024)

mangelnde Transparenz zu Reaktionen bei Vorwürfen von Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen

Die Corporate Human Rights Benchmark (CHRB) listet sechs schwerwiegende Vorwürfe von Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen auf, die Glencore angelastet wurden. Die CHRB hat die öffentlich kommunizierten Reaktionen von Glencore auf diese sechs Vorwürfe geprüft und bewertet. Für zwei dieser Vorwürfe hat Glencore öffentlich weder Belege vorgelegt, dass es den jeweiligen Vorfall untersucht und angemessene Maßnahmen ergriffen hat, noch dass es mit den betroffenen Interessengruppen zusammengearbeitet hat, um Abhilfe zu schaffen oder daran mitzuwirken. Die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) schreiben Unternehmen jedoch die Verantwortung zu, Menschenrechte zu respektieren. Von den Unternehmen wird erwartet, ihrer Sorgfaltspflicht nachzukommen, um negative Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Menschenrechte zu vermeiden, zu verringern oder auszugleichen. Eine öffentliche und transparente Kommunikation über diese Prozesse ist dafür ein wichtiger Schritt.

Im Einzelnen fehlten öffentlich zugängliche Belege dafür, dass Glencore mit den betroffenen Stakeholdern in Kontakt getreten ist, um die Ursache für die benannten negativen Auswirkungen zu ermitteln, noch dass es seine Managementstrukturen verbessert hat, um ähnliche Vorfälle künftig zu verhindern (E2), noch dass es den betroffenen Stakeholdern Abhilfemaßnahmen angeboten und bereitgestellt hat, die dann als zufriedenstellend akzeptiert wurden (E3). Glencore erhält daher keine Punkte für die Indikatoren E2 und E3 (von zwei möglichen Punkten).

Die zwei schwerwiegenden Vorwürfe betrafen laut der CHRB:
Zugang zu Wasser, Landrechte, Recht auf Existenzsicherung, Recht auf Sicherheit von Personen / Kolumbien: Glencore wurde vorgeworfen, dass durch die von ihnen betriebene Cerrejón Kohlemine in Kolumbien die Gemeinden mit zahlreichen Problemen konfrontiert sind.
Gesundheit und Sicherheit / Kolumbien: Glencore wurde von Amnesty International vorgeworfen, dass 11 indigene Gemeinden, die von einem Glencore-Projekt betroffen sind, hohe Konzentrationen giftiger Substanzen in ihrem Körper aufweisen.
Liste der Unternehmen der Corporate Human Rights Benchmark (Stand: November 2023)

Auf der Blacklist des Norwegischen Pensionsfonds

Das Unternehmen wurde im Jahr 2020 vom Norwegischen Pensionsfonds ausgeschlossen, da es selbst oder durch entsprechende Tochterfirmen mehr als 30% seiner Aktivitäten auf die Produktion von thermischer Kohle richtet oder mehr als 30% des Umsatzes durch die Produktion von thermischer Kohle generiert. Die Produktion von Kohle zur Stromgewinnung trägt wegen der damit verbundenen CO2-Emissionen massiv zum Klimawandel bei. Im Hinblick auf mögliche gesetzliche Regelungen zur Einhaltung des Klimaziels, die Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad zu begrenzen, wird dies auch als finanzielles Risiko bewertet.
Ausschlussliste des Norwegischen Pensionsfonds (Stand Dezember2024)

Anzahl laufender Anleihen 40
Anzahl beinhaltender Fonds 195
Fonds, die Aktien oder Anleihen des Unternehmens halten
ISIN des Fonds Name Bemerkung Gesamthöhe kontroverser Unternehmensbeteiligungen Höhe der Beteiligung in Glencore PLC
LU0044958022 AB FCP I-American Income Portfolio C USD ESG-Fonds (lt. Lipper)
6.12%
0.22%
LU2397364675 Allianz Europe Eq powered by AI WT-EUR
33.77%
0.32%
LU1728569424 Allianz European Bond RC IT-EUR
2.04%
0.03%
LU2236285917 Allianz Global Income AMg-USD
15.12%
0.42%
LU1931975079 Amundi EUR Corporate Bond UCITS ETF DR EUR (D)
12.05%
0.1%
LU1437023754 Amundi Global Aggregate Bond RU C
2.54%
0.04%
LU0389811885 Amundi Index MSCI Europe - AE (C)
29.97%
0.46%
LU0996182308 Amundi Index MSCI World - AU (C)
35.19%
0.08%
FR0010261198 Amundi MSCI Europe II UCITS ETF Acc
29.3%
0.46%
IE000CNSFAR2 Amundi MSCI World UCITS ETF DR USD D
35.57%
0.07%

Die Erläuterungen zu den einzelnen Unternehmen basieren auf den jeweils zugrunde liegenden Quellen und entsprechen den dort angewendeten methodischen Ansätzen. Die Bewertung eines Unternehmens und seinen Aktivitäten hängt also maßgeblich von den verwendeten Indikatoren und Definitionen ab. Dies kann dazu führen, dass z.B. Ratingagenturen oder einzelne Anbieter zu anderen Bewertungen eines Unternehmens kommen als Faire Fonds.

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